Abwehr organisiert sich auf allen Ebenen, von biologischen, psychologischen, sozialen bis zu politischen und gesellschaftsübergreifenden Prozessen. Auf der untersten Ebene kreatürlicher Existenz spielt Abwehr genauso eine Rolle (Immunsystem) wie auf der gesellschaftlichen und politischen Ebene (Militär, Ausgrenzung und Marginalisierung, Gesetze, Grenzen). Abwehr reagiert auf Bedrohung, auf reale und vermeintliche. In seiner Vielschichtigkeit strukturiert der Begriff Abwehr ex- und implizit eine Vielzahl aktueller gesellschaftlicher Diskurse. Abwehr bezeichnet die konkrete körperliche Geste einer Einzelperson wie auch die „abstrakte” Maßnahme, die ein Gesetz festlegt. Egal wie abstrakt, am Ende beruht Abwehr immer auf einer Handlung. Als einmaliges Ereignis, das räumlich und zeitlich gebunden (also nicht transferierbar) und daher stärker als jedes andere künstlerische Medium auf das Vorhandensein eines Publikums angewiesen ist, läßt sich Performance per se als gesellschaftliches Ereignis begreifen.

In einer längeren Aktion werden mit imaginären Instrumenten
mögliche Angriffe von Killerzellen, Viren, Strahlen.... abgewehrt.
Unsichtbare Gefahren, die jeden betreffen können,
die oftmals wissenschaftlich noch nicht bewiesen sind
und trotzdem diffuse Ängste und Irritationen in uns auslösen.